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Karneval 1969

1950 war nach dem Krieg wieder der erste Umzug in Steinheim. Vater Heinrich war durch und durch Karnevalist und hat maßgeblich beim Wagenbau mitgewirkt, dann auch bereits in jungen Jahren Willi Spier. Wir wurden begeisterte Wagenbauer, insbesondere für Prinzenwagen, Elferrat- und Liederkranz-Fahrzeuge.

1969 wurde ich zum Prinzen bestellt. Ein völlig neuer Prinzenwagen wurde von der Spier-Mannschaft gebaut: 11,50 m lang. Die „Spier-Qualität" war so gut, dass er bis zum Jahr 2016 im Einsatz war.
Die 2 Löwen vorne auf dem Fahrzeug wurden von Werner Scheibner geschaffen. (Ich habe das Sternzeichen Löwe)

Meine Prinzessin Marianne war ein Glücksfall und bei den vielen Auftritten und der vielen Arbeit eine starke Persönlichkeit an meiner Seite. — Herzlichen Dank auch heute noch!

In der Nacht als der Galaabend im Hotel-Saal Müller gefeiert wurde, hat es ungewöhnlich viel geschneit. Morgens gegen 3.00 Uhr war die Tanzfläche noch voll. Wir auf der Bühne glaubten, den Leuten gefiel es so gut. Der Grund war aber: Es hatte ca. 30 cm geschneit, Taxis und Autos konnten nicht mehr fahren. — Mit einem LKW wurden wir z. Teil nach Hause gebracht.

Am Sonntag um 10.00 Uhr wurde eine Sondersitzung einberufen: Der Umzug sollte ausfallen. Entscheidung: Es muss alles unternommen werden, da die Akteure in den Wochen zuvor bereits sehr viel Arbeit geleistet haben, dass der Umzug stattfinden kann. Schneeräumgeräte, auch von der Bundeswehr wurden eingesetzt, um die Straßen für den Umzug freizuschieben.

Zu meiner Amtszeit gab es ca. 2 Wochen vor dem Galaabend eine Karnevalsveranstaltung im Saal Hillebrand für Kriegsversehrte und Behinderte aus dem Kreis Höxter. Für mich war die Veranstaltung sehr ergreifend und ich hatte den Eindruck, dass wir den Gästen eine Freude bereiten konnten.

Aufgrund einer schriftlichen Einladung vom Nieheimer Prinzen habe ich mit einigen Karnevalisten auch aus meinem Kegelclub am dortigen Bütten- und Tanzabend teilgenommen. Es wurde moniert, dass dieser Ausflug nicht mit dem Karnevalsvorstand abgestimmt war. Jedoch waren im Kegelclub auch 2 Vorstandsmitglieder des Karnevalsvereins, die die Entscheidung mitgetragen haben.

Positiv aus heutiger Sicht: Wir waren die Ersten, die -für mich unbewusst- begonnen haben, den Streit Nieheim/Steinheim zu beenden.

Autor: Willi Spier, 22.01.2019 
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