Sprungziele
Inhalt

Natur und Landschaft

Die Steinheimer Börde ist ein fruchtbares Gebiet, dass nachweislich bereits seit 8.000 Jahren besiedelt ist. Im Osten wird das Stadtgebiet durch den Teutoburger Wald und das Eggegebirge eingegrenzt.

Den Besuchern bietet sich eine reizvolle Landschaft mit vielen Bachläufen, welches sich auf vielen Radwegen und Wanderwegen erkunden lässt.

Teutoburger Wald und Eggegebirge

Der westliche Teil des rund 76 Quadratkilometer großen Steinheimer Stadtgebietes wird durch das bundesweit bekannte und bei Wanderern und Naturfreunden gleichermaßen beliebte Mittelgebirge Teutoburger Wald/Eggegebirge mit seinen weitläufigen naturnahen Buchenwaldbeständen geprägt.

Die „Bergdörfer“ Grevenhagen und Sandebeck, Ausgangspunkt zahlreicher Wanderrouten, profitieren von diesem außergewöhnlichen Landschaftsraum, der Bestandteil des gleichnamigen Naturparks ist. In fast greifbarer Nähe liegt die mit 468 Meter höchste Erhebung des Eggegebirges, der Preußische Velmerstot, ein Aussichtsberg mit einem beeindruckenden Panorama, der bei guten Wetterlagen Fernblicke über die Steinheimer Börde hinweg bis in das Weserbergland ermöglicht. Hier befinden Sie sich auch im größten zusammenhängenden Naturschutzgebiet Steinheims, Egge-Nord, dem aufgrund seiner zusätzlichen Ausweisung als Flora-Fauna-Habitat sogar europaweite Bedeutung zukommt.

Auf einer Fläche von knapp 5 Quadratkilometern, das gesamte kreisübergreifende Gebiet umfasst rund 30 Quadratkilometer, existieren ausgedehnte, überregional betrachtet seltene Buchenwaldgesellschaften, wie Hainsimsen-, Waldmeister- oder Orchideen-Buchenwälder, in denen die meisten der heimischen Waldorchideenarten anzutreffen sind. Ausgeprägte Geophytenvorkommen, Leberblümchen, Lerchensporn, Bärlauch und Märzenbecher, prägen den Frühjahrsaspekt dieser Waldlandschaft.

Schroffe Felswände und Klippen, Höhlen und sogenannte Blockhalden (an Steilhängen anzutreffende Ansammlung großer Gesteinsblöcke, die klima- oder witterungsbedingt, unter Einfluss von Niederschlag, Wärme und Forst, durch natürliche Absprengung entstanden sind) bilden ökologisch und landschaftlich herausragende Einzelstrukturen und lockern so das Bild der geschlossenen Waldbestände auf. Sie repräsentieren die Rückzugs- und Lebensräume für zahlreiche Waldbewohner wie Uhu und andere seltene Greifvogelarten, aber auch für Fledermaus-, Reptilien- und Amphibienpopulationen, letztere sind vor allem in den Bachtälern und feuchteren Waldbereichen, wie zum Beispiel am Bärenbruch, anzutreffen.

Die Emmer

Wie ein Band zieht sich die Emmer mit ihren angrenzenden Auenbereichen von Süden nach Norden durch das Stadtgebiet. Mit einer Fläche von rund 240 Hektar ist das Naturschutzgebiet Emmeroberlauf und Beberbach das zweitgrößte zusammenhängende Naturschutzgebiet Steinheims. Die Aufnahme in das europäische Schutzgebietssystem „Natura 2000“, mit dem Vorkommen geschützter Tierarten wie Groppe, Bachneunauge und Eisvogel, unterstreicht seine besondere Bedeutung als Lebensraum.

Durch zahlreiche Renaturierungsmaßnahmen, die im Rahmen des nordrhein-westfalenweit ersten Gewässerauenprogrammes an der Emmer (Projektstart 1991) und später am Heubach (Projektstart 1996) initiiert worden sind, ist man dem ehrgeizigen Ziel, die Bäche und Flüsse in Teilen der Natur zurückzugeben, die Lebens- und Erlebnisqualität für den Menschen zu verbessern und gleichzeitig die Hochwassergefahr in den Siedlungen zu minimieren ein gutes Stück näher gekommen. Auf den ehemals intensiv genutzten Ackerflächen der Auen besteht heute wieder Grünland; die Wiesen und Weiden werden extensiv bewirtschaftet (Mahd- und Weidewirtschaft). Auffallend sind die Uferbereiche, die weitgehend ihrer natürlichen Entwicklung überlassen werden und die Emmer und Heubach saumartig begleiten.

Die landwirtschaftlich intensiv genutzte Kulturlandschaft der Steinheimer Börde und die sie entwässernden Bäche und Flüsse werden durch ein dichtes und attraktives Rad- und Wanderwegenetz erschlossen.

In einigen Bereichen beleben Kopfweiden und Obstbaumalleen die fruchtbaren, eiszeitlich begründeten Lössstandorte der Steinheimer Börde; sie stellen wertvolle Strukturelemente der Biotopvernetzung dar und werden im positiven Sinne als landschaftsprägend wahrgenommen.

Landschaftspark Emmerauen

Die Stadt Steinheim plant mit ihren Bürgerinnen und Bürgern die Gestaltung eines Naturerlebnisbereiches innerhalb des Naturschutzgebietes „Emmeroberlauf und Beberbach“ am Rande des historischen Stadtkerns.

Der Landschaftspark Emmerauen soll den Einwohnern und Gästen Steinheims eine attraktive Möglichkeit der Naturbegegnung und Umweltbildung vor den Toren der Stadt bieten. Mit der Einrichtung dieses Naturerlebnisangebotes gehen auch auenökologische Verbesserungen für das Gewässersystem einher. Damit entspricht das Vorhaben zusätzlich einer wesentlichen Forderung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die einen möglichst naturnahen Zustand der Fließgewässer bis spätestens zum Jahr 2027 verlangt. Gleichzeitig übernimmt der geplante Naturerlebnisbereich wichtige Funktionen für die Naherholung und befördert als „weicher Standortfaktor“ den laufenden Stadtumbau in Steinheim, auch im Hinblick auf die Verbesserung des Wohnumfeldes.

In einem ersten Schritt wurde eine Wegeverbindung (mit Fußgängerbrücke) zwischen der Kastanienallee im Altenhagen und dem städtischen Bauhof an der Rolfzener Straße, entlang der Gewässerstrecken von Heubach und Emmer, hergestellt. Das mit den zuständigen Fachbehörden weitgehend abgestimmte Projekt, das von der Bürgerstiftung Steinheim mit erheblichen finanziellen Mitteln unterstützt wird, soll in den folgenden Jahren um zahlreiche Einzelmaßnahmen, z.B. durch Kiesstrände, zusätzliche Wasserflächen, Trittsteine im Gewässer und eine Natureisbahn, die der touristischen und naturschutzfachlichen Inwertsetzung des Natur- und Erlebnisraumes „Auenlandschaft“ dienen, ergänzt werden.

nach oben zurück